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Messehostess und Promojobs: Der Nebenjob für Models

Hauptgrund für eine Tätigkeit als Messehostess ist meist das Geld, das verdient werden kann. Das ist keine Frage. Sonst würden die Models es nicht machen, obwohl es durchaus auch andere Gründe gibt.

Dies ist ein Bericht von Caroline aus Meerbusch. Sie meint, landwirtschaftliche Produkte, die nach den Umwelt-Richtlinien angebaut sind, sind nicht biologisch. Sie sind eventuell mit synthetischen Pflanzenschutzmitteln in Kontakt gekommen. Doch diese Mittel sind auf einer Positivliste, sie gefährden weder den Menschen noch die Umwelt, sondern erhöhen die Qualität der Produkte, die auch mit Sicherheit aus Deutschland kommen. 

Kurz: ihr ist eine Umwelt Kartoffel, an der eventuell ein Chemiekonzern ein paar Euro verdient hat lieber als eine einzeln in Kunststofffolie eingeschweißte Bio-Peperoni aus dem Mittelmeerraum, die auf einem Feld gewachsen ist, wo ein Jahr früher gentechnischer Mais gestanden hat. Deshalb stehe sie hier als Hostess. Soviel Biotante steckt halt doch in ihr. 

Und schließlich ist jede Art der Landwirtschaft ein Eingriff in die Natur, sei sie noch so biologisch. Und wer will schon verfaulte Kartoffeln und wurmstichige Äpfel kaufen? Soviel wie nötig, so wenig wie möglich. Das ist der Leitspruch der Umwelt-Bauern. 

Drobe steht für integrierte Produktion, für eine Bewirtschaftung des Landes mit der Natur, nicht gegen die Natur. Die natürlichen Kreisläufe werden berücksichtigt. Dazu gehört auch, dass das herzige Kälbchen und das schnuckelige Ferkelchen mal geschlachtet werden.

Dafür steht sie nun hinter dieser Theke an dieser Gewerbe- und Agrarmesse. Über ihr thront ein riesiger Marienkäfer in einem grünen Kreis. Das Namensschild ist auf der rechten Seite an der Bluse befestigt, denn die Leute haben einen Linksdrall. Bei dem was sie sehen, selbstverständlich. Das hat jedenfalls der Herr an der Messeschulung gesagt. 

Um 10 Uhr stürzen sich gerade mal die ersten Besucher auf die Probierteller in der Milchstrasse. Man fängt den Traditionen folgend in der 1. Halle an, kämpft sich durch Whirlpools, Air-Bruch-Malereien und aufdringliche Rasenmäherverkäufer langsam zur Halle vier durch. Bis man alle unsäglichen Eistee- und Suppenmünsterchen probiert hat, ist es elf. Zwischendurch kommt Ralf vorbei und bringt meiner Kollegin und mir einen Kaffee.

Doch die meisten Messebesucher, die nun langsam eintrudeln, wollen sowieso nur probieren. Sie fragen, ob das Olivenöl ist. Sie erklärt, dass es Raps ist und damit hat es sich meist. So tunken Otto und Ottilie Normalverbraucher ein Stück Dinkelbrot ins Rapsöl, speien beim Orientale, wiegen den Kopf beim Fresco und brechen beim Classico in Begeisterungsstürme aus. 

Caroline weist wieder und wieder auf die vielfältigen Verwendungszwecke und die Güte des Rapsöls und die Broschüren mit den Rezepten hin. Hin und wieder kauft jemand ein, zwei Flaschen.

Dann bieten wir wieder den vorbeigehenden Messebesuchern Dinkelbrot an. Manche schenken ihr einen mitleidigen Blick. Andere ignorieren sie sehr professionell. Und erstaunlich viele freuen sich offensichtlich, etwas angeboten zu bekommen. Sie wagen einen Blick, nehmen schnell ein Stück, murmeln gar ein Dankeschön und ziehen weiter zum Gratis-Müsli. 

Dass der Dinkel, der in diesem Brot steckt, nach den Richtlinien der Umweltbrote angebaut und verarbeitet worden ist, das erzählt sie fast nur pensionierten Lehrerpaaren und ernährungsbewussten jungen Müttern. Die wissen dann auch, was Gluten ist, und staunen, dass das im Dinkel von Natur aus nicht drin ist. Dann gebe ich den Kindern einen Kleber mit dem Käfer und sie machen sich ebenfalls auf zum Gratis-Müsli.

An einer Messe sind allem Anschein nach auch all die Leute, die das ganze Jahr ihr Dorf, ihren Hof oder ihre Wohnung kaum verlassen. Komische Leute trifft man hier zuhauf. So haben wir Hostessen auch mal psychotherapeutische Funktionen. Denn sie müssen zuhören. Aber dafür werden sie ja bezahlt. 

Ihre Kollegin unterhält sich gerade mit einem jungen Mann, der zum dritten Mal an deren Stand ist. Er hat einige Mühe mit dem Sprechen. Dann kommt ein altes verschrumpeltes Männchen und ist sichtlich gerührt, dass sie ihm ein Stückchen Brot anbietet. Es will wissen was da drin ist. ,Dinkel' schreit sie dreimal abwechselnd in sein linkes und sein rechtes Ohr. ,Ah' meint er, kaut auf dem Stück herum und schenkt ihr ein zahnloses Lächeln. Dann fragt er mit zittriger Stimme weiter. Sie schreit ihn freundlich an. 

Der junge Mann ist inzwischen weitergezogen. Ihre Kollegin rollt die Augen. Um die Ecke kommt wieder der Ralf.

Nach der Mittagspause, die mit einer Bratwurst für 3 Euro gefüllt wurde, kommt ein Bauer mit seinen beiden Kindern vorbei. Sie kenne ihn, aber sein Name fällt ihr beim besten Willen nicht ein. Doch das lässt sich mit bäuerlichem Duzen leicht überspielen. 

Er scheint stolz zu sein, hier repräsentiert zu werden. Er ist schließlich auch Umwelt-Bauer. Vor allem, dass eine Feldlerche ausgestellt wurde, freut ihn, und er zeigt den unscheinbaren Vogel seinen Kindern. Er ist einer von ein paar tausend Bauern, die für die Feldlerche auf einen Teil Ihrer Getreideernte verzichten. Ganz freiwillig, ohne von irgendwem Geld zu bekommen. Er hat in seinem Getreidefeld einige Quadratmeter nicht besät und so Lebensraum für die Feldlerche geschaffen. 

Auch das ist ein Anliegen der Umwelt-Bauern: Nicht nur die Schweine und Kühe und Hühner sollen sich wohlfühlen. Auch die Wildtiere. Auf den vorgeschriebenen ökologischen Ausgleichsflächen, die nur einmal im Jahr gemäht werden, finden sie Unterkunft und Nahrung. Die Kinder streicheln noch ein Weilchen den ausgestopften Vogel, dann wollen sie einen Kleber und dann Müsli.

Ein Biobauer kommt zum probieren. Das Brot wie auch das Öl schmecken ihm. Aha, Umwelt-Brot. Gut, jaja, aber halt nicht der Biostandard. Damit hat er durchaus Recht. Doch seien wir mal ehrlich: wer ist schon ganz Bio? Der Grundsatz "so viel wie nötig, so wenig wie möglich" lässt sich besser mit der Lebenseinstellung der Mehrheit vereinbaren. Hinzu kommt, dass Umwelt Produkte etwas teuerer sind.

Messepsychosen

Bei meiner Kollegin zieht gerade Sturm auf. Da ist nämlich einer dahergekommen, der seine im Eintrittspreis inbegriffene Psychotherapie als Aggressionsabbau verstanden hat. Und so beschimpft er jetzt meine Kollegin. Neben den Schuhen stehe sie, so seine Meinung, das sei ja völlig daneben, so ein Schwachsinn, das alles sei von Theoretikern erfunden worden, die denken, sie verstünden mehr vom Bauern. So ein Quatsch! Und dann die Kontrollen, dreimal seien sie vorbeigekommen, ohne Anmeldung, wollten einfach den Stall sehen! Hausfriedensbruch sei das, anklagen sollte man die, da mache er bestimmt nicht mehr mit, also wirklich, sie stehe ja komplett neben den Schuhen.

In diesem Fall sehen wir davon ab, darauf hinzuweisen, dass die Umweltmesse von Landwirten ins Leben gerufen worden ist, dass der Vorstand aus Landwirten und nur aus Landwirten besteht. Den Sinn der Kontrollen zu erklären, das haben wir ihm und uns erspart. Irgendwann hat er sich zum Müsli getrollt. Ich hoffe, es geht ihm nun besser.

Wir schneiden Brot, wir bieten an, sagen das Sprüchlein zum Öl auf, Jugendliche schlagen sich den Bauch voll, Ralf kommt und geht, einige alte Schulkollegen, die ich entweder nicht mehr kenne oder deren Namen ich längst vergessen habe, schlendern vorbei. Wir beobachten unsägliche Auswüchse der Mode und des Coiffeurberufs und unsere Beratungsaufgabe rückt gegen Abend mehr und mehr in den Hintergrund. Sowieso steigt die Dichte der Besserwisser mit der fortgerückten Zeit schier bis ins Unerträgliche. Und was sollen wir sagen, wenn einer überzeugt ist, dass das nicht Rapsöl ist? Dass im Brot garantiert Malz drin steckt? Von mir aus sollen die glauben, was sie wollen. Mir tun die Füße weh und eigentlich möchte ich eine Zigarette rauchen.

Morgen noch einmal acht Stunden einstehen für eine nachhaltige Landwirtschaft und dann ist der Spuk für ein weiteres Jahr vorbei. Und ich habe gelernt, dass der Leitspruch "soviel wie nötig, so wenig wie möglich" auch bei der Freundlichkeit als Messehostess gilt. Bloß bequeme Schuhe und Nerven kann man nie genug haben.

Ganz anders die Promotionjobs.

Viele erfahrene Promoter arbeiten meist für mehrere Firmen oder Veranstalter gleichzeitig. Der Auftragslage entsprechend können Studenten und Schüler so immer taktieren und die beste Arbeitszeit für sich wählen. Auch werden hier viele Springer eingesetzt, die spontan etwas verdienen können. Promotionjobs sind ideale Jobs im Bereich geringfügiger Beschäftigung. Promotionjobs sind für Studenten und Schüler interessant, da am Abend oder am Wochenende immer mal ein Promotionjob als Minijob ausgeübt werden kann. In den Ferien können Promotionjobs immer zu einem Zuschuss verhelfen. Typische Promotionjobs sind: Flyer verteilen, Arbeiten als Messehostess oder Anwerben von Neukunden. Die Arbeitszeit ist meist flexibel, weshalb Promotionjobs als klassische Studentenjobs gelten.

Bei selbständigen / freiberuflichen Promotern/innen muss u.a. darauf geachtet werden, dass für mehrere Auftraggeber gearbeitet wird, da sont unter Umständen eine Scheinselbständigkeit vorliegt! Zurück zur Übersicht
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